Matthias Städeli
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IP-Value Creation - Systematischer Mehrwert durch Patente, Marken, Designs und Schutz von Daten und Know-how (Intellectual Property)

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Erstmals veröffentlicht 01 Juli 2020 von Matthias Städeli - Co-Autor (en): Philip Kerpen

Für die Unternehmensführung von Schweizer KMUs stellt sich regelmässig die Frage, wie Intellectual Property (IP) im Unternehmen eingesetzt werden soll und wie durch IP ein Mehrwert für das Unternehmen geschaffen werden kann. Das IP-Value Creation Model unterstützt die Unternehmensführung bei der Analyse und strategischen Ausrichtung ihres IP. Es bietet eine Systematik, dank der durch geistiges Eigentum Werte geschaffen und Kosten gesenkt werden.

Erster IP-Check

In einem ersten Schritt blickt die Unternehmensführung aus der Vogelperspektive auf ihr IP. Hierbei erfasst der systematische Value-Check folgende Aspekte:

  • Unternehmensstrategie
  • bestehende IP-Strategie
  • geschütztes IP, Know-how und wertvolle Daten
  • relevante IP-Klauseln in den Verträgen
  • Prozesse und Zuständigkeiten im Umgang mit Innovationen und Erfindungen
  • Steuern

Dank dieser Analyse kann rasch festgestellt werden, ob und welcher Handlungsbedarf im Zusammenhang mit IP und Innovationen besteht und welche Chancen das Unternehmen nutzen kann.

Mit acht Modulen die Wertschöpfung erhöhen

Nach dem erfolgten IP-Check ist die Unternehmensführung in der Lage zu entscheiden, welche Massnahmen für die Werterhaltung und Wertsteigerung durch IP zu treffen sind.

Oft zeigt sich, dass IP-Klauseln in den Verträgen problematisch sind, Nutzungsrechte an Daten und Werken nicht gesichert sind, die IP-Strategie nicht in Übereinstimmung mit der Unternehmensstrategie steht. Chancen bleiben ungenutzt, Risiken bestehen weiter und unnötige Kosten werden generiert. Häufig wird auch übersehen, dass IP steuerliche Relevanz besitzt. So kann die Einführung der Patentbox ein wirksames Mittel zur Reduktion der Steuerlast werden. Hilfreich ist der systematische Ansatz, mit dem in 8 Modulen die Wertschöpfung durch IP gezielt erhöht wird.

Die acht Module betreffen:

  • IP-Awareness – Verständnis von IP in Hinblick auf Chancen und Risiken fördern
  • IP-Processes – Unternehmensinterne Organisation und Abläufe bezüglich IP überdenken
  • Patentbox – Steuerrechtliche Möglichkeiten des Patentschutzes prüfen
  • Current IP & Business-Strategy – IP mit der Unternehmensstrategie harmonisieren
  • Gap Analysis & Future IP Strategy – Abstimmen von IP und Unternehmensvision
  • Value Chain Contracts – Vertragliche Absicherung von IP-Aspekten in den Lieferketten
  • Data – Prüfung und Sicherstellung des potenziellen Mehrwerts aus Daten
  • IP-Controlling – Markt- und Konkurrenzbeobachtung

Diese Module werden in der Regel in einem Workshop durchgeführt. Die Experten von Rentsch Partner arbeiten gemeinsam mit dem Unternehmen Handlungsempfehlungen und Massnahmen aus – im Dialog, mit strukturierter Informationserfassung, Mitwirkung von Teilnehmenden aus verschiedenen Ebenen des Unternehmens und der Erfahrung von Rentsch Partner auf dem Gebiet von Technologie und Recht.

Fazit

Um den Wert des IP für das Unternehmen auch mit Blick auf Investoren und Unternehmensnachfolge nachhaltig zu sichern, tut die Geschäftsleitung gut daran, ihre IP-Strategie regelmässig mit der Business-Strategie abzugleichen und gegebenenfalls anzupassen oder neu zu formulieren. Sobald die IP-Strategie klar definiert ist, kann die Einhaltung und Umsetzung der wirksamen Massnahmen regelmässig überprüft werden. Hierbei ist ein besonderes Gewicht auf die Prozesse im Umgang mit Erfindungen und Daten sowie auf das entsprechende Konkurrenz-Monitoring zu legen.

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